OSK-Kiefer ist auf Strahltechnik-Anwendungen und Gleitschleifen spezialisiert, ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei im Verfestigungsstrahlen (Shot Peening). Diese Verfahren können einzeln oder in Kombination angewendet werden. Gestrahlt werden kann Strahlgut unterschiedlicher Form, Größe und Gewicht (derzeit bis zu einer Länge von ca. 10 Metern und bis zu einem Gewicht von 10 Tonnen).
Durch das Gleitschleifen vor oder nach dem Verfestigungsstrahlen kann die Belastungsfähigkeit und die Wertigkeit der Bauteile noch gesteigert werden.
Das wichtigste Ziel beim Verfestigungsstrahlen ist die Steigerung der Schwingfestigkeit. Damit verbessert sich die Beständigkeit gegen Spannungsriss- und Schwingungsrisskorrosion. Gleichzeitig wird die Entstehung und Fortpflanzung von Rissen verhindert.
Durch eine höhere Schwingfestigkeit steigt einerseits die Leistungsfähigkeit des Werkstoffs oder es verringern sich bei gleicher Leistung die Anforderungen an den Werkstoff, zum Beispiel:
Gewicht: höhere Leistung oder geringeres Gewicht bei gleicher Leistung
Abmessung: höhere Leistung oder kleinere Abmessung bei gleicher Leistung
Werkstoffauswahl: höhere Leistung oder größere Werkstoffauswahl
Oberflächenqualität: höhere Leistung oder niedrigere Anforderung an die Oberflächenqualität.
Durch die Steigerung der Schwingfestigkeit erzielen Sie also:
Beim Verfestigungsstrahlen werden durch gezielten Beschuss mit durch Pressluft oder Fliehkraft beschleunigten, kugelförmigen Partikeln, die wie winzige Schmiedehämmer wirken, begrenzte plastische und elastische Verformungen in der Bauteilrandschicht erzeugt. Bei der Herz`schen Pressung werden die plastischen und elastischen Verformungen unter der Oberfläche erzeugt. Beide Wirkungen treten stets nebeneinander auf und werden durch die Strahlkenngrößen beeinflusst.
Die elastische Verformung induziert in der plastifizierten Zone hohe Druckeigenspannungen. Das Bauteil wird durch die induzierte Druckeigenspannung an bzw. unter der Oberfläche von externen Zugspannungen entlastet und die Dauerschwingfestigkeit und die Beständigkeit gegen Spannungsriss- und Schwingungsrisskorrosion wird gesteigert. Gleichzeitig wird die Entstehung und Fortpflanzung von Rissen verhindert.
Die Steigerung der Schwingfestigkeit ist bei Bauteilen mit hohen Kerb- und Formfaktoren, bei hohen Torsions- oder Biegespannungen, bei Stoßbelastungen, hochfesten und gehärteten Bauteilen relativ zur Ausgangsfestigkeit am größten.
Strahlen lässt sich darüber hinaus zum Verdichten, Reinigen, Strippen, Strukturieren, Aufrauen, Mattieren, Glätten, Entgraten, Abtragen, Trennen, Gravieren und zum Umformen von dünnwandigen Bauteilen im elastischen Bereich einsetzen.
Ziel des Verfestigungsstrahlen ist es hier:
Anwendungsbeschreibung
Bohrungen und Rohre über 15 mm Durchmesser können mit der Standardausrüstung bearbeitet werden, für Bohrungen von 8 – 15 mm Durchmesser sind Sondervorrichtungen und Sonderdüsen erforderlich.
Bohrungen unter 8 mm Durchmesser sind in der Regel nur als Durchgangsbohrungen zu bearbeiten. Auch gekrümmte Rohrleitungen können innen verfestigungsgestrahlt werden. Mit geeigneten Sonden wird die Qualität der Maßnahme überwacht.
Warm aufgespritzte metallische Schichten sind oft sehr hart, rau und porös. Glättstrahlen glättet und verdichtet diese Schichten. Schadhafte Stellen und mangelhafte Verbindungen zum Grundwerkstoff werden durch Abplatzungen und Blasenbildung angezeigt. Verfestigungsstrahlen vor dem Beschichten induziert Druckeigenspannungen und verhindert die Rißfortpflanzung von der Spritzschicht in den Grundwerkstoff. Glättstrahlen nach dem Beschichten reduziert die Porösität in der Spritzschicht und verbessert die Oberflächenqualität.
Durch geschickte Auswahl der Strahlkenngrößen und der Strahlmittelarten ist es möglich für unterschiedliche Anforderungen geeignete Oberflächenstrukturen zu erzeugen:
und/oder das Strahlgut durch Strahlspanen zu bearbeiten:
Durch die Verwendung von unterschiedlichen Strahlkenngrößen und Strahlmittelsorten (Strahlmittelart, Korngruppe, Korngröße, Kornform, und Festigkeit) ist es möglich, die Oberflächenstruktur eines Bauteiles exakt an bestimmte Bedingungen anzupassen. Gießformen, Rohre, Vorzugswalzen, Umlenkrollen und Reibscheiben sind nur einige Beispiele dafür.
Die Oberflächenqualität nach dem Verfestigungsstrahlen kann durch Fertigungsverfahren, die keine unzulässige Wärme in die Bauteile einbringen, wie Läppen, Honen, Polieren, Gleitschleifen, etc., verbessert werden, wenn nicht mehr als 10 % der Druckeigenspannungsschicht abgetragen werden. Gleitschleifen vor dem Verfestigungsstrahlen rundet die Kanten am Zahnkopf von Zahnrädern zur Vermeidung von Zahnkopfkantenaufwurf ab. Polieren, Entgraten, Kantenverrunden
(nur am Standort Petershausen/Bayern)
Unser langjähriges Personal ist heute erfahren, gut ausgebildet und in diesem Bereich hochkompetent. Wir setzen ausschließlich qualitative hochwertige Strahlmittel ein.
Alle Produktionsstandorte sind mit den üblichen Anlagen und Maschinen für die Oberflächenbehandlung von Bauteilen durch Strahlen ausgestattet.
Die Produktionsstandorte arbeiteten aus qualitativen Gründen, soweit dies wirtschaftlich vertretbar ist, mit Druckluft-Strahlanlagen (Gravitationssystem) der Modellreihe “Gravi”.
Es handelt sich dabei um eine Druckluft-Strahlanlage, bei der das Strahlmittel den Arbeitsdüsen durch einen Vertikalförderer und einem über der Anlage angeordneten Vorratsbehälter mengengeregelt und durch Ansaugen und Gravitation vorbeschleunigt zugeführt wird.
Drehtische, Drehvorrichtungen und Düsenmanipulatoren im Strahlraum ermöglichen im Zusammenspiel mit dem unterbauten Sammeltrichter und Senkrechtförderer für das Strahlmittel einen reproduzierbaren ununterbrochenen Fertigungsablauf im Strahlraum, der einer Bearbeitung in einer geschlossenen Strahlanlage entspricht.
In dieser Anlage können Bauteile, bis zu einer Länge von 8.000 mm und einem Außendurchmesser bis 350 mm, innen und außen durch waschen und spülen gereinigt werden. Alle Wasser führenden Teile der Anlage sind aus rostfreien Werkstoffen gefertigt. Als Wasch- und Spüllösung wird Wasser mit alkalischen Reiniger versetzt und auf ca. 70° Celsius erhitzt. Die Anlage kann vollautomatisch oder manuell betrieben werden.
Das Bauteil wird auf PU beschichteten Walzen gelagert und rotiert während der gesamten Programmlaufzeit. Gleichzeitig oszillieren einstellbare Düsenstöcke über dem Bauteil und reinigen alle Bereiche der Oberfläche. Für die Reinigung von Bohrungen und Hohlräumen werden zwei einstellbare Sonderdüsen gegenüberliegend positioniert. Durch die große Verwirbelung der Wasch- und Spüllösung werden auch diese Bereiche gereinigt. Quer- und Längsbohrungen können im manuellen Anlagenbetrieb mit geeigneten Sprühdüsen gereinigt werden. Mit Druckluftdüsen werden die Bauteile nach der Reinigung bei Bedarf getrocknet.